Rückblick Junior Tagung 2021

Rückblick auf die Juniortagung erste "Junior-Tagung" für junge Menschen mit Down Syndrom vom 12.11.-14.2021 in Ausgburg


51 junge Menschen mit Down-Syndrom aus dem gesamten Bundesgebiet im Alter zwischen 15 und 35 Jahren trafen sich Mitte November in Augsburg um sich in 8 Workshops mit den Themen INklusiv! Arbeiten, Chancen und Gefahren der sozialen Medien, Typberatung, Musik, Malen, Freundschaft, Liebe und so Sachen, Tanzen und Wohnen zu beschäftigen.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer*innen durch Pascal Resch, Mitarbeiter im Hotel einsmehr und selbst Teilnehmer der Tagung, wurde die Tagung am Freitagabend mit Musik, einem köstlichen Buffet und einer Vorführung der bereits aus dem Fernsehen bekannten inklusiven Tanzgruppe des Vereins einsmehr eröffnet.

Die Teilnehmer*innen und ihre Begleitpersonen waren im Hotel einsmehr untergebracht, dass nicht nur sehr gemütlich ist, sondern auch nachhaltig und mit einem Team von Mitarbeitern mit und ohne Beeinträchtigung arbeitet. Nicht alle Teilnehmer*innen hatte einen Elternteil oder eine Betreuungsperson dabei. So kam eine Reisegruppe vom Verein IDS in Unna und eine Gruppe aus Würzburg. Einige junge Menschen waren auch mit Freund/Freundin angereist und nahmen selbständig an der Tagung teil.

Am Samstag begannen die Workshops nach dem Frühstück. Durch die Verbindung des Hotels mit dem Tagungshaus Westhouse waren die Wege kurz, alle fanden allein oder mit Hilfe der netten Unterstützer*innen vom Verein einsmehr die Seminarräume. Der Workshop Tanzen fand in der Tanzschule Effekt in Kissing statt, ein Bustransfer machte dies problemlos möglich.

Die Referent*innen waren begeistert, wie gut sich die jungen Leute auf die Themen einlassen konnten. Nicht nur in den Pausen hörte man Musik und fröhliches Lachen, teilweise ging es auch in den Workshops recht lustig zu. Vor allem die Trommelgruppe, die Künstler, die zu ihrer Lieblingsmusik malten, aber auch die Teilnehmer des Typberatungs-Workshops hatten viel Spaß.
Aber auch die WS, die sich mit den Themen Medien, Liebe und Arbeit auseinandersetzen, konnten nach Rückmeldung der Referent*innen die Inhalte der Workshops umsetzten. Im WS Arbeit fand ein reger Austausch und Workflow zum Thema statt.


Die Organisator*innen der Tagung hatten allen Begleitpersonen frei gegeben, diese konnten an einer Stadtführung „Auf den Spuren der Fugger“ teilnehmen, oder sich selbständig in Augsburg vergnügen. Sie wurden nicht vermisst… insbesondere am Abend feierten die jungen Teilnehmer*innen bei Burger-Buffet und Discomusik fröhlich unter sich.


Trotzdem waren alle am Sonntag wieder fit. Einige probten noch kurz ihre Auftritte und Präsentationen, dann füllte sich der Saal.

Ein junger Mann begrüßte den in Vertretung der bayerischen Sozialministerin erschienenen Amtschef Dr. Markus Gruber im Vorraum mit den Worten: Freust du dich auch schon so … (auf die Abschlussveranstaltung).

Die Trommelgruppe heizte die Stimmung an und forderten den Saal zum Mitmachen auf. Nachdem die beiden Organisatoren, Gabriela Thumser vom Verein einsmehr und Achim Schmitz vom Down Syndrom Netzwerk Deutschland alle begrüßt und sich für die Unterstützung durch Aktion Mensch, den Bezirk Schwaben und den Runden Tisch der Krankenkassen bedankt hatten, gaben sie die Bühne für eine Modenschau frei.

Im Anschluss berichteten die Teilnehmer*innen selbst aus den Workshops: so waren nicht nur die anwesenden Ehrengäste überrascht, zu erfahren, dass ein Teilnehmer bei einer der größten Steuerberatungskanzlei, arbeitet und welche möglichen Arbeitsstellen die jungen Menschen bei einem Spaziergang in der Umgebung des Tagungsortes entdeckten.

Im Workshop zu Chancen und Risiken in den sozialen Medien wurde den Teilnehmern sehr deutlich bewusst, dass man im Umgang mit dem Handy, dem Internet, Facebook, WhatsApp etc. vorsichtig sein muss. Ein Teilnehmer meinte: ich werde jetzt noch vorsichtiger sein.

Bei dem Workshop Liebe, Freundschaft und so Sachen ging es ums Kennenlernen, aber auch viel um Gefühle und dass man nach einem Streit miteinander reden muss.

Aufgelockert wurde die Abschlussveranstaltung durch 2 Auftritte der beiden Gruppen des Tanzworkshops: diesen war es gelungen, innerhalb von nur drei Stunden je eine Choreografie einzustudieren. Sie erhielten berechtigt großen Applaus.

Die beiden Referenten aus der Wohngemeinschaft in Würzburg, selbst mit einem zusätzlichen Chromosom ausgestattet, berichteten professionell darüber, was man können muss, um in einer WG zu wohnen und wobei die Assistenten helfen.

Die Künstler, die am Samstag u.a. zu Mamma Mia die Pinsel geschwungen hatten, stellten ihre farbenfrohen Bilder aus. Diese durften sie am Ende auch mit nach Hause nehmen. Eine Teilnehmerin bedankte sich beim Verein einsmehr mit einem extra für den Verein gemalten Bild.

Schließlich gab es noch zwei große Überraschungen: ein junger Mann verzauberte das Publikum mit großartigen Zaubertricks. Wir wüssten zu gerne, wie er aus dem 10,- €-Schein einen 20,- er gemacht hat.

Und ein weiterer Teilnehmer verzauberte seine Freundin und alle Anwesenden gleich mit: er machte ihr einen formvollendeten Heiratsantrag.

Die Organisatoren haben sich besonders gefreut, dass trotz der 2G-Regel lediglich 10 Teilnehmer:innen absagen mussten und die Tagung vor den neuesten Verschärfungen und ohne Ansteckungen durchgeführt werden konnte.

Alle waren sich einig, dass diese Veranstaltung – in ihrer Form als selbstbestimmte und professionelle Tagung für junge Menschen mit Down-Syndrom - eine Wiederholung verdient.

Die Veranstaltung endete mit den Worten des Vorsitzenden des Down-Syndrom- Netzwerk Deutschland e.V. "bis nächstes Jahr"


(as)